Dem Licht im Alltäglichen, im Naheliegenden, verschafft Hanspeter Bärtschi Raum. Als würde sein Interesse nicht an der Oberfläche stehen bleiben, als würde die Neugier ihn auf eine Mikroebene ziehen, dorthin, wo die Gegenständlichkeit sich auflöst. Wo ein Flimmern einsetzt, wo die Atome in Bewegung geraten. Die Schwingung der Dinge, des Augenblicks, brennt sich in seinen Arbeiten nicht selten als Spur des Lichts auf den Film und offenbart den Betrachtenden Bilder mit immenser Tiefe und Leuchtkraft. Es eröffnen sich Welten, die eine facettenreiche Mehrschichtigkeit an den Tag legen, wie sie von blossem Auge nicht wahrnehmbar wäre.  Man findet sich wieder vor einer Halbtransparenz, die verbirgt und offenbart zugleich.

Ob er in Warschau unterwegs ist, ob er in Göschenen Halt macht – es sind die auf den ersten Blick unspektakulären Momente in seinem unmittelbaren Umfeld, die er festhält. Sei es mit einer Polaroid-Kamera oder einer Lochkamera und einer eigens dafür entwickelten Technik: Hanspeter Bärtschi lässt sich auf die Langsamkeit der analogen Fotografie ein, reizt die Trägheit des Materials mit seiner Anfälligkeit für Irregularitäten aus. Im Spiel mit den Parametern des Mediums wie Temperatur und Belichtungszeit hebelt er die Berechenbarkeit der Komposition aus und lässt – strebend nach höchster Fokussiertheit – das Bild geschehen.

Als langjähriger hauptberuflicher Pressefotograf weiss Hanspeter Bärtschi um die Wichtigkeit des Moments, um die Dimension des Wahrheitsgehaltes eines Bildes – und lässt diese Konzepte in seinen freien Arbeiten hinter sich, um sie transformiert einfliessen zu lassen in eine dem Moment verpflichtenden Perfektion. In einer meditativen Offenheit reagiert er auf feine Impulse. Die beiden Welten treffen in den neusten Werken vermehrt zusammen und verschmelzen zu Werken, die sich in der Schnittmenge von Fotografie und Malerei positionieren.
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